Ein variabler Zinssatz ist ein Zinssatz für einen Kredit oder ein Darlehen, der sich im Laufe der Zeit ändern kann, basierend auf den Schwankungen eines Referenzzinssatzes oder anderer wirtschaftlicher Indikatoren. Im Gegensatz zu einem festen Zinssatz, der über die gesamte Laufzeit eines Kredits konstant bleibt, kann ein variabler Zinssatz zu unterschiedlichen Zeitpunkten steigen oder fallen.
Der variable Zinssatz wird üblicherweise in Form eines Aufschlags (Margin) auf einen Referenzzinssatz dargestellt. Dieser Referenzzinssatz kann beispielsweise der EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate) oder der LIBOR (London Interbank Offered Rate) sein. Die Änderungen des variablen Zinssatzes erfolgen in der Regel zu vorher festgelegten Zeitpunkten, oft in Abständen von einem Monat, drei Monaten oder einem Jahr.
Die Vorteile eines variablen Zinssatzes liegen in der potenziellen Anpassung an allgemeine Zinsänderungen, was in Zeiten fallender Zinsen zu niedrigeren Raten führen kann. Allerdings birgt dies auch das Risiko steigender Zinsen, was zu höheren Rückzahlungen führen kann.
Es ist wichtig für Kreditnehmer, die sich für einen variablen Zinssatz entscheiden, die Vertragsbedingungen genau zu verstehen und sich der möglichen Schwankungen der Zinsen bewusst zu sein. Manche Kredite können auch sogenannte Zins-Caps oder Zins-Obergrenzen haben, die die Höhe der möglichen Zinserhöhungen begrenzen.